Inwieweit sind wir als Individuum Objekt unserer Bedingungen? Oder anders gefragt, inwieweit wird unser Leben durch das Schicksal bestimmt und inwieweit haben wir die Freiheit, unser Schicksal selbst zu gestalten? Diese Thematik ist sowohl philosophischer Natur, als dass sie auch immense Auswirkungen auf unser Sein und somit auf unser Leben hat.
1. Das Schicksal
Schicksal wird oft als eine Reihe von Ereignissen verstanden, die außerhalb unserer Kontrolle liegen. In welche Familie wird das Individuum geboren, welche einschneidenden und somit prägenden Erlebnisse passieren im Laufe des Lebens. Viele Menschen glauben, dass bestimmte Dinge im Leben einfach „so sind“ und sie ordnen sich den Gegebenheiten unbewusst unter – sei es durch kulturelle, familiäre oder gesellschaftliche Einflüsse. Diese Sichtweise kann auf der eine Seite Trost spenden, aber auf der anderen Seite extrem lähmend bzw. blockierend und je nach Situation individuell zerstörend wirken. Wenn wir glauben, dass unser Schicksal festgelegt ist und wir uns dem nicht entziehen können oder es uns ein Leben lang negativ verfolgt, kann das dazu führen, dass wir uns passiv verhalten und Chancen weder sehen noch ergreifen. Die Chance z.B. auf ein erfülltes Leben. Und somit machen wir uns zum Objekt unserer Bedingungen.
2. Die selbstbestimmte Freiheit
Dem Schicksal gegenüber steht die Freiheit, die sich selbst jeder erarbeiten kann. Diese Idee besagt, dass wir durch unsere Entscheidungen, Anstrengungen und den Glauben an uns selbst in der Lage sind, unser Leben aktiv zu gestalten. Jeder von uns hat die Möglichkeit, sich seiner Ketten zu entledigen und somit seine Träume zu verfolgen, seine Fähigkeiten zu entwickeln und seine Umstände zu verändern. Diese Art von Freiheit erfordert Mut, Engagement und oft auch die Bereitschaft, Risiken einzugehen. Und nicht zuletzt steckt hinter all dem das Erfassen der Sinnhaftigkeit im eigenen Dasein. Stellen sie sich eine Wippe vor, die Sie auf beiden Seiten besetzen. Wohin wollen Sie wippen (siehe Foto links)?
Es ist wichtig, die Dinge, die wir nicht kontrollieren können und auch Vergangenes, das wir nicht verändern können, zu akzeptieren und nicht ständig in totaler Ablehnung zu agieren oder gar darin wie erstarrt stecken zu bleiben. Denn Ablehnung und Erstarrung führen zu weiteren Blockaden und diese führen unweigerlich in die Abwärtsspirale. Eher sollten wir daher unsere Energie in die Aspekte unseres Lebens investieren und Verantwortung dafür übernehmen, die wir beeinflussen können und ändern wollen. Dabei ist es sinnvoll, sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren und aktiv an der persönlichen Weiterentwicklung zu arbeiten. „Der Weg ist das Ziel“ ist ein sehr bekanntes Zitat des chinesischen Philosophen Konfuzius. Es verdeutlicht, dass der Weg, also der Lernprozess mindestens genauso wichtig – wenn nicht noch wichtiger – ist, als das angestrebte Ziel. Durch den Lernprozess, also die Weiterentwicklung und die Aktivierung eigener Stärken, können wir ein erfülltes Leben führen, das sowohl vom Schicksal als auch von der erarbeitenden Freiheit geprägt ist.
Fazit
Letztendlich sind wir im Leben selbstbestimmt und es liegt somit an uns, wie wir unser Leben gestalten. Das Schicksal kann uns zwar in bestimmte Richtungen lenken, wir als Individuum haben jedoch die Macht, unsere eigene Freiheit zu erarbeiten, die nicht durch äußere Umstände gelenkt wird. Dazu ist es nötig, dass wir uns auf unsere Ziele konzentrieren und versuchen diese durch unser wohlwollendes Tun zu verfolgen. Der Weg kann steinig sein, der daraus folgende Mehrwert jedoch unbezahlbar!